Diese Diät wird dir unglaublich gut tun…
Es kommt immer mal wieder vor, dass man vor dem Spiegel steht und sich sagt: „Ich sollte mal wieder eine Diät machen.“ Das kennst du bestimmt, oder? Aber warum denken wir dabei eigentlich immer nur ans Abnehmen? Schließlich sind Pfunde nicht das einzige, wovon wir zu viel haben. Wir haben auch zu viele Sorgen. Zu viel Ablenkung vom Wesentlichen. Zu viele Menschen in unserem Leben, die uns nicht gut tun. Zu viele Informationen, die wir nicht brauchen. Ständig hört man von Menschen, ihnen sei alles zu viel. Und nun frage ich dich: Was macht man, wenn man etwas zu viel hat? Richtig: Eine Diät!
Ein weises Wort der Voraussicht an alle Besserwisser: Ja, der Begriff „Diät“ bezieht sich auf das Thema Ernährung und bedeutet wörtlich übersetzt sogar „Ernährung“. Das ist mir klar. Bevor also jemand anfängt mit Tomaten zu werfen, möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Diät hier eine Metapher ist. Eine sehr hilfreiche sogar!
In den bunten Zeitschriften, die im Wartezimmer jeder Arztpraxis liegen, werden immer verschiedene und besonders vielversprechende Diäten vorgestellt. Heute lasse ich mich ein wenig davon inspireren und stelle dir 3 Diäten vor, die sich hervorragend kombinieren lassen. Zusammengenommen führen sie zu einem höchst erfreulichen Ergebnis!
3 Diäten für ein glücklicheres Leben
1. Die Nachrichtendiät
Wann hast du zuletzt die Nachrichten im Fernsehen gesehen, in der Zeitung gelesen oder im Radio gehört, ohne dich danach mies gefühlt zu haben? Ich persönlich kann mich nicht daran erinnern, mich jemals beim Konsumieren von Nachrichten gut gefühlt zu haben. Entweder bekommt man Angst, man wird rasend vor Wut oder fühlt sich matt vor Enttäuschung über unsere Regierung und Mitmenschen. Dass das alles kein Zufall ist, ist ein anderes Thema. Für uns ist gerade nur wichtig, DASS wir uns durch den Konsum der Nachrichten unwohl fühlen. Und genau deshalb ist eine Nachrichtendiät empfehlenswert. Nun haben viele Menschen (berechtigterweise) den Einwand, man müsse doch die Nachrichten schauen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Da stellt sich mir die Frage: Ist das so? Müssen wir das? Ich meine, was können wir denn dadurch ändern? Während wir in unserem kleinen Einflussbereich existieren, lasten wir uns die großen Sorgen dieser Welt auf. Das soll gesund sein? Es sorgt meiner Meinung nach eher dafür, dass wir depressiv und weniger produktiv werden, sodass unsere Leistungsfähigkeit und unser Lebensmut nachlassen.
Darüber hinaus leben wir in einer vernetzten Welt. Während es vor einigen Jahren noch lange dauerte, bis überhaupt irgendeine Meldung zu uns durchgesickert ist, erfahren wir heute bereits nach Sekunden, wenn ein ausländischer Politiker sich an der Nase gekratzt hat. Die Probleme der Welt sind überall und sie sind zu mächtig für das Individuum Mensch. Daher kannst du dir die täglichen Nachrichten sparen. Schau oder hör zwischendurch mal herein, um zu erfahren, was Sache ist, aber quäle dich nicht jeden Tag damit. Ändern kannst du ohnehin nur etwas in DEINEM Einflussbereich. Das klingt vielleicht unseriös oder unvernünftig, aber glaub mir: Für die Welt ist es das Beste, was du tun kannst.
2. Die Negativitäts-Diät
Es gibt so viele Quellen für Negativität im Alltag. Negative Menschen, die negative Gefühle auslösen und Probleme, die Sorgen bereiten und sich deshalb nur schwer lösen lassen. Auch hier gilt: Weniger ist mehr! Wer zwingt dich denn dazu, dich mit negativen Menschen zu umgeben? Ist es etwa Pflicht, das ewige Geläster deiner Arbeitskolleginnen und -kollegen zu hören? Bist du dazu verpflichtet, dir das Gejammer von unambitionierten Menschen anzuhören, die deinen guten Rat stets ignorieren, um dann weiterhin ihr Leid klagen zu können? Löse dich von negativen Menschen und Gedanken, denn sie bewirken nichts Gutes in deinem Leben.
Auf dem Weg deines Lebens halten destruktive Menschen dich nur auf. Sie verlangsamen dich und am Ende trägst du die Verantwortung dafür, dass du dich hast einschränken lassen.
Die Wut, die dich im Alltag immer wieder überkommt, gilt anderen. Aber wen zerfrisst sie? Dich. Niemand anderes spürt sie. Nur du.
Deine Sorgen lösen keine Probleme. Ganz im Gegenteil. Sie verhindern, dass du klar und lösungsorientiert denken kannst. Warum hältst du also an ihnen fest? Sobald du diesen simplen Unterschied begreifst, wirst du nie wieder zu viel grübeln und stattdessen konsequent handeln. Ich wiederhole mich bewusst noch einmal: Weniger ist mehr! Es gibt nur einen Weg, sich selbst davon zu überzeugen.
3. Die Technik-Diät
Ist dir schon einmal aufgefallen, dass heutzutage alles digital, technisch und elektrisch sein muss? Ich rede noch nicht einmal von den großen Veränderungen, wie z.B. der Tatsache, dass unsere gesamte Wirtschaft ohne Computer völlig zusammenbrechen würde. Die Technologisierung hat inzwischen auch Einzug in jeden privaten Haushalt gehalten. Wer nicht gerade vor dem Fernseher sitzt oder irgendetwas mit seinem Smartphone macht, lässt Alexa das Radio einschalten. (Du weißt nicht, was Alexa ist? Sehr gut! Sieh zu, dass das auch so bleibt.) Alles muss motorisiert sein. Wer einen guten Kuchenteig machen will, braucht keinen Schmalz mehr im Unterarm. Dafür gibt es Mixer. Zähneputzen? Lass das mal die elektrische Zahnbürste machen. Neulich wollte mir jemand ernsthaft einen elektrischen Rücken-Kratzer verkaufen. Meine Güte, wo sind die guten alten Zeiten hin, in denen man sich mit dem Schuhanzieher über den Rücken geschrubbelt hat? Kann ein solches Gerät wirklich besser sein als der gute alte Türrahmen, an dessen Kante man rauf- und runterrutscht?
In letzter Zeit habe ich das immer stärkere Bedürfnis, mit meinen Händen zu arbeiten und Dinge zu tun, die sich „natürlich“ anfühlen. Damit bin ich nicht alleine. Erfreulicherweise zieht es immer mehr Menschen wieder heraus in die Natur. Wir haben uns von unserem Ursprung entfernt und suchen nun wieder den Kontakt. Und bevor mich irgendjemand für den klassischen Soja-Sören hält: Ich bin alles andere als ein Hippie. Wir sollten einfach mal ernsthaft darüber nachdenken, wie wir leben, wohin das führt und welche Konsequenzen das für jeden Einzelnen hat. (Ein großes Sorry auch an alle Sörens, die mitlesen. Ihr seid klasse!)
Also, wie wäre es mit einer Technik-Diät? Benutze dein Smartphone doch einfach mal nur, um zu telefonieren. Sogar das kannst du häufig umgehen, indem du dich mit Freunden triffst und das persönliche Gespräch vorziehst. Lass den Fernseher mal eine Woche lang ausgeschaltet und mach es dir am Nachmittag mit einem schönen Buch gemütlich, um die Fantasie ein wenig anzuregen. Mach mal wieder einen Kuchen ohne Mixer und wenn dir der Unterarm so sehr wehtut, dass du am Ende kaum die Gabel heben kannst, dann wirst du umso stolzer sein. Es wird sich „richtig“ anfühlen, auch wenn sich das gerade bescheuert anhört.
Vor allem aber empfehle ich dir, einfach mal raus in die Natur zu gehen, ohne Kopfhörer auf den Ohren und ohne die Erwartung, irgendjemand könne jeden Moment anrufen und etwas von dir wollen. Der Mensch hat viele Millionen Jahre ohne jegliche Technik überlebt und ich versichere dir, dass die Welt auch heute nicht untergehen wird, wenn du nur mit Butterbrot und einer Flasche Wasser im Gepäck auf eine kleine Entdeckungsreise gehst. Wie befreiend sich das anfühlt, kann ich nicht in Worte fassen. Man muss es erleben, um es zu verstehen und genau dazu möchte ich dich herzlich ermutigen.
Ziel erreicht!
Was ist das Ziel der klassischen Diät? Sein Gewicht, also physischen Ballast zu verringern und somit gesünder zu werden.
Das Ziel der Diäten, die ich dir heute vorgestellt habe, ist der Verlust von psychischem und emotionalem Ballast, um gesünder zu werden. Das klingt einleuchtend, oder?
Also taste dich heran und probiere diese Diäten aus, eine nach der anderen. Du wirst mit Sicherheit feststellen, dass das Leben tatsächlich deutlich leichter wird. In diesem Sinne: Viel Spaß und Erfolg!
Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael
Titelbild: Unsplash.com, © Thought Catalog
Lieber Michael,
ein toller Beitrag. Wofür Alexa erfunden wurde, wird mir glaube ich, immer ein Rätsel bleiben. 😉
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Jessie
Hallo Jessie,
erfunden wurde es wahrscheinlich, um jeden Haushalt zu belauschen 😉 Neulich sah ich einen Film aus den 80er Jahren, in dem alle besorgt waren, dass ihre Wohnungen verwanzt sein könnten. Heute kaufen wir uns die Wanzen freiwillig…
Dir ebenfalls ein schönes Wochenende!
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
ein toller Blogbeitrag – und bei diesen Diäten gibt es sicherlich auch keinen Jo-Jo-Effekt.
Liebe Grüße
Karin
Hallo Karin,
ein tolles Argument! Das mit dem Jojo-Effekt merke ich mir für das nächste Mal, wenn ich diese Metapher verwende 😉
Viele Grüße
Michael
Ein riesiges Dankeschön für diesen Artikel! ??
Du triffst es haargenau!
Immer gern, liebe Romy! 🙂
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Viele Grüße
Michael
Hallo,
Kleine Frage zum trennen:
Wie trennt man sich von negativen Menschen, die zur Familie gehören.
Hallo Bella,
das ist mit Sicherheit keine einfache Angelegenheit, für die es viele Möglichkeiten gibt. Man kann sich distanzieren und sein eigenes Ding durchziehen. Genauso kann man aber auch den anderen Grenzen aufweisen und klarmachen, dass man unter den „alten“ Bedingungen keine gemeinsame Zeit mehr verbringen kann.
Ich denke, das muss jeder für sich selbst herausfinden. Wichtig ist nur, DASS man etwas verändert. Im ersten Moment wirkt es nicht so, aber das ist für alle Beteiligten das Beste.
Viele Grüße
Michael
Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
Wir lassen uns mit Information überfluten.
Wie Du richtig empfiehlst, Michael, NATUR ist optimal um runterzukommen, um sich zu ERDEN.
Vielen Dank, Chris! Das denke ich auch, deshalb breche ich gleich zu einer Wanderung auf. Bei dem Schmuddelwetter dürfte es lustig werden 😉
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Viele Grüße
Michael
In der Tat ist eine Diät die nicht nur den körperlichen Bereich betrifft oftmals angesagt. An einer Stelle hatte ich in einem Kommentar gelesen das man (sinngem.) den Aspekt einbrachte wie es denn bei „negative“ Menschen innerhalb der Familie aussehe.
Dazu möchte ich aus meinem eigenen Lebenswandel schreiben:
an einem bestimmten Tag im Jahr (…schmunzeln manchmal ziehe ich den Tag auch vor oder gestalte es später…) schaue ich auf alles was mich umgibt. Ich habe dazu mehrere „Kreise“ erfunden. der engste Kreis sind die „echten Freunde“ egal ob Familie oder Nicht-Familie. In der Regel scheine ich eine gute Auswahl getroffen zu haben wen ich in diesen Kreis lasse. Was aber nicht passt wird schlicht in den nächst weiteren Kreis geschoben. Dabei ist es mir egal ob das Familie oder Nicht-Familie betrifft.
So ein „Ausschluß“ soll jetzt nicht die totale Verbannung bedeuten obschon ich auch schon zu solchen Maßnahmen griff.
Wenn du erkennst das dir etwas übel mitspielt dann kannst du die Flucht ergreifen oder das Übel aus deinem Kreis verbannen. Nun ja es gibt Familie die echt super Easy ist aber es gibt auch „schwarze Schafe“ und da sollte man sich nicht durch einen Grad der verwandtschaft beeindrucken lassen.
Ganz doof angemerkt: es gibt auch ELtern die ihre eigenen Kinder missbrauchen und auf solche Verwandte kann ein Opfer durchaus verzichten.
Hallo Ray,
da muss ich dir zustimmen: Ob Familie oder nicht, man muss negative Menschen aus dem eigenen Einflussbereich herausschieben. Alles andere führt zu katastrophalen Ergebnissen für die eigene Lebensqualität. Das mag hart sein, ist aber in vielen Fällen nur fair und notwendig.
Viele Grüße
Michael
Ich finde es immer wieder erfrischend, wie Du schon im Vorfeld den „Umdeutern“ Deiner Aussagen den Wind aus den Segeln nimmst. ?
Ich würde auf manche Dinge gar nicht kommen.
Sehr schöne Beiträge. Weiter so!
Ina
Hallo Ina,
ach, weißt du, nach über 5 Jahren als Blogger und Autor kann mich kaum noch etwas überraschen. Man lernt auch die skurrilsten Sichtweisen kennen und so habe ich inzwischen einen gesunden Riecher dafür, welche Aussage zu welcher Kritik führen könnte. Das lasse ich mir zwar nicht nahegehen, ABER: Wer von Anfang an eine negative Meinung hat, wird den Artikel nicht aufgeschlossen zu Ende lesen und so vielleicht ein paar wichtige Lektionen übersehen. Also entschärfe ich die Perspektive gerne schon zu Beginn 🙂
Danke für deine Wertschätzung!
Viele Grüße
Michael
Wie wahr wie wahr
Ich fange jetzt mal mit der Nachrichtendiät an Alexa hab ich Gott sei Dank nicht und auch kein Facebook, kein Instagram, kein WhatsApp and so on ?
Hallo Eduard,
beides sehr weise Entscheidungen 😉 Ich wünsche dir viel Freude und Erholung beim Verzicht!
Viele Grüße
Michael