Ein Gedanke, den man mal unter die Lupe nehmen sollte…
Im Jahr 2012, als ich noch Taxifahrer war, bekam ich den Auftrag, einen katholischen Würdenträger aus Nigeria am Flughafen abzuholen und ihn zu einem Kloster zu bringen. Als ich den Mann am Flughafen traf, war ich schwer beeindruckt von seiner Präsenz und Ausstrahlung. Es war ein denkwürdiger Moment für mich, den ich so schnell nicht vergessen werde. An seinem körperlichen Erscheinungsbild gab es nichts, das beeindruckend gewesen wäre. Der Mann war mindestens 60 Jahre alt, mindestens einen Kopf kleiner als ich und lief mit einer Gehhilfe. Doch er strahlte nichts als Freundlichkeit und Ruhe aus. Er hatte ein unglaublich warmes Lächeln und einen zutiefst gütigen Ausdruck in seinen Augen. Ich glaube, das ist der väterliche oder eher großväterliche Ausdruck, den wir uns alle vom Weihnachtsmann wünschen würden. Er gab mir einen festen Händedruck und versicherte mir in einwandfreiem Englisch, es sei ihm eine große Freude mich kennenzulernen. Zudem bedankte er sich dafür, dass ich mir die Zeit nahm, ihn abzuholen und sicher an sein Ziel zu bringen.
Vor uns lag eine fast zweistündige Autofahrt, also unterhielten wir uns im Auto darüber, woher wir kommen und was uns auf diesen Pfad des Lebens gebracht hat. Er erzählte mir, sein Ziel sei es, den Menschen zu zeigen, dass wir alle im selben Boot sitzen und keinen Grund haben, uns aufgrund unserer Hautfarbe, Herkunft oder Religion zu bekämpfen.
Ich sagte: „Ich finde es toll, dass Sie das machen, aber ist es nicht furchtbar, dass Sie sich überhaupt darum kümmern müssen? Ist es nicht offensichtlich, dass wir alle im selben Boot sitzen und dass es verrückt ist, einander zu hassen?“
Er sah mich neugierig an und fragte mich, was ich damit meinte. Also sagte ich: „Ich hasse niemanden dafür, dass er eine andere Haarfarbe hat als ich. Also wieso sollte ich jemanden hassen, weil er eine andere Hautfarbe hat? Ich hasse niemanden dafür, dass er im Haus nebenan wohnt. Also wieso sollte ich jemanden hassen, weil er im Land nebenan oder auf dem nächsten Kontinent wohnt? Ich hasse niemanden, weil er mein Lieblingsbuch nicht mag. Also wieso sollte ich jemanden hassen, weil er an einen anderen Gott glaubt? Ich hasse niemanden, weil er mein Lieblingsessen nicht mag. Also wieso sollte ich jemanden hassen, weil er auf ein anderes Geschlecht steht als ich? Das macht alles keinen Sinn. Leben und leben lassen. Ich will ja auch so sein können wie ich bin.“
Der Mann fing an zu lachen. Er hatte ein lautes, schallendes Lachen und klatschte dabei aufgeregt in die Hände. Er sagte, und daran erinnere ich mich sehr genau: „How easy could life be, if everyone saw the world through your eyes?“ Zu Deutsch: „Wie einfach könnte das Leben sein, wenn jeder die Welt durch deine Augen sehen würde?“
Später, nachdem wir uns noch ein wenig unterhalten hatten, wurde er ernst und sagte zu mir: „Du hast verstanden, was wahre Toleranz ist. Ich freue mich für dich. Aber weil du das verstehst, wirst du in dieser Welt immer leiden.“
Sprung in die Gegenwart
Dieser Tage geht es sehr viel um Toleranz. Wirklich sehr, sehr viel. Und obwohl ich vor wenigen Jahren noch dachte, das sei eine positive Entwicklung, blicke ich heute mit Sturnrinzeln auf die „Radikalisierung“ der Toleranz, die um uns herum geschieht.
Wir müssen zum Beispiel aufpassen, dass wir stets richtig „gendern“. Soll heißen: Wenn ich sage: „All meine Leser sind meine Freunde“, bin ich bereits politisch inkorrekt, ein Frauenfeind und leugne, dass es „diverse“ Geschlechter gibt. Denn ich spreche nur von meinen Lesern, statt meinen Leserinnen und Diversen. Zudem empfinde ich sie als Freunde, nicht als Freundinnen. Und während ich in dieses politische Fettnäpfchen trete, schließe ich auch noch alle geschlechtlich „diversen“ Mitmenschen aus.
In der Welt der neuen Toleranz bedeutet das einfach gesagt: Während ich sagen möchte, dass ich euch alle lieb habe, weil ihr meinen Blog lest, diskriminiere ich ein paar tausend Menschen und missachte ihr Geschlecht, weil ich versuche, meine Ausdrucksweise und die verwendete Sprache so simpel und allgemein wie möglich zu halten. Verrückt, oder?
In den letzten Monaten habe ich mindestens ein Dutzend feindseliger E-Mails bekommen, in denen man mir genau das vorwirft. In meinen Blogartikeln spreche ich oft von meinen „Lesern“ oder „Fans“, anstatt „Leser:innen“ oder „Fan:innen“ zu schreiben. Übrigens erfahre ich keinerlei Toleranz für diese angebliche Art der Intoleranz. Letzteres bringt einen ziemlich ins Grübeln.
Intoleranz für Intoleranz???
Denkt bitte nicht, ich würde mir Kritik nicht zu Herzen nehmen. Aber irgendwie fällt es mir schwer, mir vorzustellen, dass es da draußen weibliche Leserinnen gibt, die entsetzt vom Stuhl fallen oder sich von mir ausgeschlossen fühlen, weil ich das Wort „Leser“ verwende. Oder irre ich mich da? Bin ich vielleicht zu altmodisch?
Ich hatte schon immer eine soziale Ader. Seit ich mich zurückerinnern kann, war das Gerechtigkeitsbedürfnis ein großer Teil meines Lebens und Denkens. Ich habe mich schon oft für Feminismus stark gemacht und mich das ein oder andere Mal unbeliebt gemacht, weil ich inmitten von konservativen Männerndomänen gesagt habe, dass es dämlich ist, Frauen in einer Gesellschaft zu benachteiligen. Darüber hinaus freut es mich, dass wir als Gesellschaft versuchen, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen und Minderheiten zu schützen. Aber mit dieser neuen Überempfindlichkeit kann ich leider nicht viel anfangen. Ich finde diese Überempfindlichkeit unangebracht, weil es für uns selbstverständlich sein sollte, tolerant zu sein. Toleranz ist kein Merkmal, das ich mir auf die Stirn schreiben muss, weil es bereits einen festen Platz in meinem Herzen hat.
Neulich führte ich ein Coaching-Erstgespräch mit einer Dame, die mir zu Beginn des Gesprächs – ohne irgendeinen ersichtlichen Grund – sagte: „Ich muss dich vorwarnen, Michael. Meine größte Stärke ist die Toleranz. Ich bin lesbisch und toleriere alle Menschen so, wie sie sind. Wenn du ein Problem damit hast, bist du leider bei mir unten durch.“
Das hat mich fast aus den Socken gehauen. Also fragte ich: „Deine größte Stärke ist die Toleranz, und deswegen könntest du es nicht tolerieren, wenn jemand anderer Meinung wäre als du?“
Wie du dir denken kannst, war das Gespräch schnell vorbei. Was ich da erlebt habe, war keine Toleranz, sondern Unsicherheiten, Selbstzweifel und Selbstschutz. Das ist ja auch völlig in Ordnung. Jeder möchte sich schützen. Aber unter dem Deckmantel der „Toleranz“ seine persönliche Meinung und Einstellung als einzig richtige darzustellen – und das, obwohl diese überhaupt nicht in Frage gestellt wurde – ist keine Toleranz. Ich weiß nicht genau, was es sonst ist, aber definitiv keine Toleranz.
Wir leben in Zeiten einer neuen Toleranz. Wer dabei nicht ganz genau aufpasst, was er sagt, erfährt große Intoleranz. Meinen wir das als Gesellschaft eigentlich ernst oder ist das Satire?
Wie echte Toleranz aussieht
Für mich sieht Toleranz ganz einfach aus: Leben und leben lassen, solange wir einander nicht schaden.
Ich habe es auf diesem Blog schon oft geschrieben und ich schreibe es sehr gerne erneut:
Es ist mir egal, woher du kommst, welche Hautfarbe du hast, an welchen Gott du glaubst (oder an welche Gött:innen 😉 ), oder welche Pizzasorte du am liebsten magst. Solange wir einander respektvoll begegnen, können wir Freunde sein. So einfach ist das.
Die Grundvoraussetzungen sind also immer gegenseitiger Respekt und das Versprechen, einander nicht zu schaden. Was respektlos ist und womit man anderen schadet, ist anscheinend Ansichtssache.
Von meiner Seite aus kann ich euch versichern, dass ich niemanden respektlos behandeln oder verletzten möchte, indem ich euch als meine „Leser“ anschreibe. Ich bin Autor. Ich liebe die deutsche Sprache und meine Aufgabe ist es, jedem meiner Sätze eine Melodie zu verleihen. Würde ich meine Sätze durch den grammatischen Fleischwolf drehen, um bloß niemanden auszugrenzen, würde das sicherlich auch niemandem gefallen…
Leben und leben lassen. Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Sich nicht immer allzu ernst nehmen. Nicht vom anderen erwarten, dass er alles perfekt macht. Gemeinsamkeiten feiern und Differenzen respektieren. Das ist echte Toleranz.
„Ich sage dir, was du sagen und denken sollst, sonst wirst du zur Randfigur der Gesellschaft!“, ist kein Toleranz. Außerdem habe ich irgendwie das Gefühl, dass uns diese Einstellung nicht zu einer besseren Gesellschaft macht…
In diesem Sinne: Ich habe euch alle gern, weil ihr meinen Blog lest und diesen Weg gemeinsam mit mir geht. Ich habe euch auch dann noch gern, wenn wir nicht immer derselben Meinung sind und nicht jeder meiner Beiträge allen zu 100 Prozent aus der Seele spricht. Und ganz bestimmt habe ich euch alle gern, auch wenn ich manchmal „nur“ von meinen „Lesern“ spreche. Versprochen!
Lassen wir uns nicht verrückt machen. Das Leben ist zu kurz, um sich wegen Haarspaltereien die Schädel zu spalten. Genießen wir unsere Zeit. Gemeinsam, respektvoll und friedlich.
Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael
Titelbild: Unsplash.com, Andrew Moca
Ein sehr schöner Blogartikel. Ich hoffe er regt viele Menschen so zum nachdenken an , wie er mich angeregt hat nachzudenken. Vielen lieben Dank dafür.
Lieber Michael,
Du hast so recht mit dem was Du sagst.
Ich hoffe, dass es so bei vielen Menschen ankommt wie Du es gemeint hast.
Ich denke das „Gendern“ geht vielen Menschen auf den Keks, aber man nimmt es so hin. . . .
Ich habe eine ähnliche Denkweise wie Du, es kommt darauf an wie ein Mensch mir begegnet und nicht an was der Mensch glaubt oder welche Haarfarbe oder welchen Beruf er ausübt.
Danke für den inspirierenden Artikel.
Schön das es Dich gibt
Susanne
…vielen Dank für diesen heutigen Blogartikel , lieber Michael!
Ich sehe es wie du: RESPEKTvoll miteinander umgehen, das ist das Wichtigste – unabhängig von Religion, Geschlecht, Hautfarbe, Haarfarbe (😉), Kultur etc.
Das Gendern macht vieles komplizierter, das Lesen und Schreiben werden dadurch wirklich zum „Slalom-Lauf“ oder sogar zum „Spießroutenlauf“…und macht die Welt nicht wirklich besser und schafft nicht automatisch Respekt Anderen gegenüber.
In diesem Sinne wünsche ich erstmal ein respektvolles, friedliches Wochenende.
Guten Morgen Michael,
Ich lese deine Blogartikel sehe gerne und freue mich jeden Freitag darauf. Auch als Frau habe ich mich nicht einmal als Leser benachrichtigt gefühlt. Generell bin ich gegen Gendern und Frauenquote. Ich finde, jeder Mensch ob Mann oder Frau soll nach seiner Leistung, nicht nach seinem Geschlecht gemessen werden. Das ist aber ein anderes Thema…
Wer sich selbst liebt und akzeptiert, akzeptiert er auch andere. Toleranz und Respekt ist keine Einbahnstraße.
Haters nehmen immer mehr zu in der digitalen Welt. Viele Influencer thematisieren momentan dieses Problem auch.
In jedem Fall vielen Dank für die wöchentlichen Inspirationen.
Dein Fan,😉
Maria
Du sprichst mir mit jedem Satz aus dem Herzen. Danke!
Ich fühle mich als Frau angesprochen, wenn da „Leser“ steht. Als Mädchen war mir bewusst, dass mit “ liebe Schüler“ alle gleichermaßen gemeint sind. Dadurch wäre ich niemals auf die Idee gekommen mich benachteiligt zu fühlen.
Schade, dass es gelingt alles komplizierter zu machen wo es einfach sein könnte.
Ich schalte inzwischen Radio, Fernseher um, wenn gegendert wird. Nicht wegen der Menschen, sondern weil das Zuhören kein Spass mehr macht.
Auch lese ich Texte nicht weiter. Es macht es einfach mühselig und nimmt den Spaß.
Was zählt ist der/die/das Person, was vor mir steht.
Da respektvoll zu sein. Egal woher, wohin, klein, groß etc
Du bist so wertvoll Michael.. danke, dass du meine Meinung dazu so schön in Worte verpackt hast.. Respektvoll miteinander ist der Schlüssel… Du hast wieder ins Schwarze getroffen…bon Voyage liebe Grüße Susie ☺️
Du sprichst mir da aus der Seele. Ich habe schon oft festgestellt, dass gerade diejenigen, die am lautesten nach Toleranz schreien, meist keine andere Meinung gelten lassen.
Und das Thema Gendern finde ich nervig. Ich selbst und auch keine andere Frau, die ich kenne, findet dieses ewige :innen toll. Das hat null mit Gleichstellung zu tun. Wichtiger wäre das Thema der gerechteren Bezahlung oder das Frauen im Berufsleben immer noch oft benachteiligt werden. Medizin wird für Männer gemacht. Die Sicherheit von Autos wird für Männer konzipiert. Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen.
Was kümmert es da, ob jemand Freunde oder Freund:innen sagt/schreibt?
Lieber Michael, dein Blog ist super! Weiter so!
LG Simone
Sehr schön geschrieben lieber Michael 🙂
Es ist einfach und genial auf diesem Weg Erfahrungen und miteinander Leben glücklich zu geniessen. Alles mit Liebe zu sehen und das positive zu beleuchten.
Das ist ein genialer Weg den ich gerne weiter beschreite.
Herzlichen Dank und alles Gute
Leben und Leben lassen genauso, gegenseitiger Respekt.
Die derzeitige Radikalisierung unter dem Deckmantel Toleranz macht mich unsicher und erschreckt mich.
Danke für deinen Artikel
….man hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können!! Sehr gut, vielen Dank!‘
Vielen Dank, lieber Michael für diese An- und Einsichten zum Wochenende. Es fallen einem heute leider wieder täglich zwei Zitate ein, von denen zumindest ich dachte sie wären aus der Zeit gefallen. Da ist zum einen der gute, alte Goethe:
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“
Und das eines mir leider nicht mehr bewussten Verfassers: „Meine Toleranz endet an der Stelle, an der ich gezwungen werden soll Eure Intoleranz zu tolerieren“
Grade letzteres war Jahrzehnte meine Maxime. Nun muss man sich ebenso täglich fragen lassen ob diese Einschätzung der Intoleranz an jemand anderem nicht schon der Beweis für die eigene Intoleranz ist. Nun ja, wer hat auch gesagt das Leben sei einfach; Außer natürlich, es sähen alle alles so wie der „Taxifahrer“ Michael. Viele Grüße, Alexander
Super lieber Michael du sprichst mir aus der Seele!!!
Schönes Wochenende!
Vielen Dank für diesen tollen Artikel! Als Frau sage ich Dir, ich habe überhaupt noch nicht darüber nachgedacht, dass Du nur „Leser“ schreibst. Das ist für mich eine totale Nebensächlichkeit, die überhaupt nichts mit den Inhalten des Geschriebenen zu tun hat. Aber vielleicht haben viele gerade deshalb so ein Problem damit: sie möchten sich nicht mit dem Inhalt beschäftigen, sondern die angebliche „Oberflächlichkeit/Diskriminierung“ des Textes/der Meinung/what ever monieren.
Ich freue mich jedenfalls sehr auf Deine wöchentlichen Blogartikel, sie geben mir viel Input zum Nachdenken und auch weitergeben.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
Ulla
Da ist doch jedes Wort wahr, das Du da schreibst. Mach weiter so, Du und alle Hinter Dir sind auf dem richtigen Weg.
Hallo Michael,
erst mal ein Herzliches Dankeschön für den Blockartikel, der wieder einmal das aussagt, was viele leider nur denken. Ich lese auch viel und gerne, aber wenn jedes Buch oder jeder Artikel, den man liest, so umständlich formuliert wird oder durch den Fleischwolf gedreht wird, wie Du sagst, dann macht einem das Lesen keinen Spaß mehr. Beim lesen möchte man doch auch entspannen, aber wenn alle Bücher auf die neue Sprache ( was für mich nichts neues darstellt 🙄 ) umgeschrieben wird, dann artet es ja eher in Stress aus. Ich bin genau wie Du der Meinung, Leben und Leben lassen, aber das hat ja leider nicht der mündige Bürger zu entscheiden, leider. Sonst würden einige Dinge bestimmt anders und besser laufen.
In diesem Sinne
liebe Grüße und bleibt alle gesund
Eric
Lieber Michael,
solch Worte tuen richtig gut.❤🙂
Lieber Michael,
danke für Deinen, wieder einmal, sehr treffenden Blockartikel. Ich finde er trifft mehr denn je einen wunden Punkt in unserer Gesellschaft. Denn auch im Umgang mit den verschiedenen Meinungen und Haltungen bzgl. CORONA fehlt mir die Toleranz. Jeder hat SEINE Meinung und alle anderen liegen falsch. Ich finde das sehr traurig … 😪
Ich wünsche Dir eine gute Reise und pass auf Dich auf 😊.
Herzliche Grüße,
Nici
Danke für deine ehrlichen Worte, Michael. Du sprichst mir aus der Seele. Toleranz und gegenseitiger Respekt sollten selbstverständlich sein. Das ist es worum es geht. Ich bin absolut deiner Meinung und freue mich, dass du dieses „schwierige“ Thema so logisch und nachvollziehbar erklärt hast. Danke dafür! Und mach genau so weiter. Du bist spitze 🙂
Hallo und wunderschönen guten Morgen..
Vielen Dank für die wahren Worte.
Ich als Frau habe mich noch nie benachteiligt gefühlt mit der Anrede „Leser“.
Mir persönlich geht der Gender Wahnsinn auf den Keks.. Ich komme aus einer Zeit, da wurden Frauen, noch mit Fräulein angesprochen 🤭
Und wir haben es tatsächlich überlebt und sind nicht mit nem psychologischen Schaden eingeliefert worden..
Mach weiter so..
Schönes Wochenende und herzliche Grüße
Christina
Ein schöner Artikel, den ich inhaltlich voll unterschreiben kann. Meines Erachtens kommt es eigentlich immer auf die Einstellung des Empfängers an. Wenn der Empfänger ein Problem sucht, findet er auch eines, egal wie klar und verständlich der Botschafter sich ausdrückt. Und wenn alle brav „gendern“, dann wird von diesen Leuten eben etwas Neues gefunden, über das man sich echauffieren kann. Ich klinke mich aus diesem Spielchen aus, indem ich mir sage, die Leute, für die meine Botschaft bestimmt ist, wollen sie nicht falsch verstehen, sie kommt also an, und alle anderen finden ohnehin ein Haar in der Suppe und interessieren mich nicht. Vielleicht bin ich arrogant oder borniert, das wird mir zumindest hin und wieder vorgeworfen, aber ich fahre mit dieser Einstellung insgesamt eigentlich ganz gut ;).
Toleranz ist leider zu einem politischen Kampfbegriff mutiert, der eigentlich Dominanz bedeutet.
Man will bestimmte politische Ziele ohne das übliche Aushandeln, ohne zähes Ringen um Mehrheiten und ohne Kompromissbereitschaft gnadenlos durchsetzen.
Diese Entwertung und Umkehrung der Begriffe ist beängstigend. Zwang heißt ja auch nicht mehr Zwang, sondern wird einem wohlfeil als „solidarisches Verhalten“ verkauft.
Wie schön, wenn so eine prominente Stimme wie die Deine den echten Sinngehalt solcher Begriffe für sich beansprucht und das auch laut ausspricht.
Lieber Michael,
wieder mal ein toller Blog von dir. Ich verstehe genau, was du meinst.
Auch ich gehöre zu der Sorte, die aus diesem Grund wohl immer leiden wird.
Ich persönlich mag das Gendern nicht. Ist es nicht so, dass erst überhaupt dadurch, genau in dem Moment wenn wir es tun, auf das “Anderssein” aufmerksam gemacht wird? Ich respektiere, dass auch an dieser Stelle, andere eine andere Meinung haben und sie haben auch sicher ihren Grund.
Ich bin eine Frau und gerne dein Leser 😉
Leben und leben lassen und gutmütig und respektvoll miteinander umgehen, das würde das Leben so viel einfacher machen.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Hallo Michael
Wieder einmal den Nagel auf dem Kopf getroffen!!!!!!
Ich glaube das ich tolerant bin und doch ertappe ich mich dabei es nicht immer zu sein.
Ich persönlich finde es auch nicht verwerflich, ich bin auch nur ein Mensch und was alles heutzutage an Informationen in kurzer Zeit auf ein rein prasselt gibt sein Rest dazu.
Aber solange man es selber noch merkt ist es nicht zu spät.
Mach weiter so!!!!!
Bis dahin
JÖRN
Hier ist doch mal auf den Pinkt gebracht was Toleranz ist. Sehr schön.
Ich fühle mich auch als Frau angesprochen, wenn DU „ Leser“ schreibst.
Da hapert es doch bei Manchen am Selbstbewusstsein…
Man kann ja alles übertreiben und das Wesentliche aus den Augen verlieren bei all der Wortglauberei.
Mach weiter so mit deinen Anregungen. Finde ich einfach immer wieder gut.
Befragen wir gewisse Quellen im Web und andere Quellen was Toleranz bedeutet so finde ich da stets eine Teilauslegung die mir nicht so gefällt – etwas „dulden“ oder etwas „hinnehmen“.
Dulden ist für mich wie kein klares ja oder klares nein. Ja und hinnehmen ist wie Kapitulation ohne wirklich restlos jede Option durchgegangen zu sein. Es ist wie das Wort „unmöglich“ dabei wissen wir das es nichts unmögliches geben kann.
Weißt du was ich manchmal schade finde Ray? Das manche Wörter mit der Zeit einfach einen wahnsinns schlechten Tatsch bekommen haben. Dein oben beschriebenes Wort „dulden“ bzw „erdulden“ (wird ja auch gerne genommen… ) es stimmt es ist kein klares „ja“ oder „nein“,
(aber für mich hat auch Toleranz nichts mit ja und nein zu tun… )
für mich hat das Wort etwas mit Geduld zu tun… Geduld mit dem Gegenüber oder auch mit sich selber. Toleranz heißt also eventuell etwas zu dulden… also mit etwas oder jemanden Geduld zu haben oder mit mir Geduld zu haben, bis ich es so annehmen kann wie es ist. Und „hinnehmen“ ist doch nichts anderes als „annehmen“ aber „hinnehmen“ klingt halt dramatischer und arroganter. Hinnehmen, ist doch hinschauen und annehmen…
Leider verwendet man diese Wörter nur immer dann wenn man ein Satement setzten will oder man sich verletzt fühlt, „das muss ich jetzt so hinnehmen“ oder „ich dulde das nicht mehr“…. man könnte ja auch sagen “ das muss ich mir jetzt erst mal anschauen und dann sag ich dir bescheid ob ich das annehmen kann“ oder „meine Geduld mit der Situation ist zu Ende, wir müssen da was ändern“
Natürlich klappt das nicht immer in Alltag, aber manche Wörter müssen gar nicht so negativ sein, wie sie ausgelegt werden oder wie sie betont werden!
Und „unmöglich“, finde ich sollte nur bezogen auf etwas und dazu spezialisiert benutzt werden… „Dem Stein ist es unmöglich von alleine auf unserer Erde zu schweben“, „Für mich ist dieses oder jenes unmöglich.“
Sonst sollte man den Spruch „Alle haben gesagt es geht nicht, dann kam einer der wusste das nicht und hat es einfach gemacht!“ beachten! 🙂
Hallo Michael
Du hast heute ein Thema was mich schon lange beschäftigt
Ich bin der Meinung das heutzutage Toleranz zu weit geht . Wo früher Anstand war , wird oft heute Toleranz verlangt
Danke, danke, danke … endlich jemand, der es ausspricht. Für mich ist die ganze Diskussion um’s Gendern usw. Nur eine Ablenkung von anderen Dingen. Respekt ist das Zauberwort! Vor allen Dingen ist das Pochen auf das eigene Recht automatisch mit der Ausgrenzung anderer verbunden. Ich denke da beispielsweise an den rheinischen Karneval, wo bestimmte Kostümierungen als diskriminierend angeklagt werden, wobei die Ankläger etwas verurteilen, dessen Geschichte sie nicht kennen. Es ist meines Erachtens viel wichtiger miteinander zu sprechen, sich kulturell auszutauschen und daran als Gesellschaft zu wachsen. So, wie es jetzt praktiziert wird, wird nur eine allgemeine Verunsicherung geschürt, was einer Entwicklung und ein Voneinanderlernen nur hemmt … sehr schade ..
Dein Artikel bringt es auf den Punkt. Gendern wird nichts ändern…..
Lieber Michael,
wer ein Haar in der Suppe finden will, wird es immer finden. Notfalls wirft man es selbst hinein. Ich bin nicht vom Stuhl gefallen, obwohl ich eine Frau bin und fühle mich immer angesprochen. Diese oft übertriebenen Kämpfe um Gleichberechtigung sehe ich persönlich als Wegbereitung für eine „Sprache, die alle anspricht“ . Das allerdings betrifft vielleicht die Kinder in 20 Jahren( oder später). Für diese Generationen wird auch die Sprache normal werden, über die wir „Alten“ uns heute teilweise die Haare raufen, man soll ja nicht alles auf die Goldwaage legen…
Allerdings ist es ja richtig, dass unsere Sprache überwiegend männlich ist. Wir merken an den Reaktionen, wie doll das den einzelnen stört. Wie gesagt, ich sitze ganz prima auf meinem Stuhl und kann da gut mit umgehen. Ich möchte deine Beiträge auf keinen Fall mehr missen! Vielen , vielen Dank dafür!
Schönes Wochenende
Elke
Perfekter Artikel, dem ich nur zustimmen kann. So wie man an den Namen beim Überfliegen der anderen Kommentare sieht, sind die meisten von Frauen, was auch gut ist. Ich denke, wenn mich der Artikel anspricht und gefällt, ist es doch egal welche Anrede genutzt wird.
Man bekommt oft bei dieser Art von Diskussionen mit, dass die wo es am wenigsten angeht die größte Klappe haben, ich hatte einen Arbeitskollegen der äußerlich etwas anders aussah wie ich und diesen Fragte ich, was er zu der Diskussion über den Namen Mohren-Apotheke sagen würde? Er sah mich entgeistert an und fragte wie so?
Als ich ihn darüber aufklärte, fragte nur ob wir keine wichtigeren Probleme hätten.
Grüßle und schönes Wochenende
Uwe
Danke, einfach nur danke für diesen Artikel.
Eine schöne Woche wünsche ich.
Sehr treffend geschrieben und trifft den Nagel auf den Kopf. Vielen Dank!