Das Thema des heutigen Artikels habe ich bereits in meinem Buch über die 25 Erfolgsprinzipien angeschnitten und ich möchte heute noch einmal die Gelegenheit nutzen, mit allen Bloglesern über sichere Häfen zu sprechen.
„Im Hafen sind Schiffe am besten aufgehoben, aber dafür hat man sie nicht gebaut.“ – Sprichwort
Dieses Sprichwort erinnert uns daran, dass wir uns oft in unserer Komfortzone einschließen, unser Leben ausschließlich dort führen und mit der Zeit immer mehr aus den Augen verlieren, wie viel mehr das Leben doch eigentlich zu bieten hat.
Was ist eine Komfortzone? Stell dir die Komfortzone nicht als Raum oder abgegrenzten Bereich vor, sondern als Lebensraum, der nicht nur einen Ort umfasst, sondern auch Gewohnheiten, Ansichten und Glaubenssätze. In der Komfortzone zu leben bedeutet, dass man sich das Leben so einrichtet, dass es gerade in Ordnung ist und dann möglichst keine Veränderungen mehr vornimmt. Für den durchschnittlichen Alltagsmenschen sieht die Komfortzone so aus:
- Man hat einen Job und dieser wird unauffällig und ewig gemacht
- Man hat ein Haus/eine Wohnung als sichere Basis und dort hält man sich auf, wenn man nicht gerade seiner Arbeit nachgeht
- Man hat bereits in der Schule genug gelernt, also ist der Wissensdurst bis zum Ende aller Tage gestillt
- Meinungen werden einmal gebildet und dann vertreten. Offenheit gegenüber Neuem würde bedeuten, dass man sich noch einmal mit einem Thema auseinandersetzen muss
- Man hat bereits ein Hobby und auch gewisse andere Vorlieben. Es gibt einfach keinen Bedarf für etwas Neues
So und so ähnliche könnte das noch eine ganze Weile lang weitergehen, aber ich denke, du verstehst den Punkt: Sich eine Komfortzone einzurichten und in ihr zu leben bedeutet, sich einzuigeln und das eigentliche Leben an sich vorbeiziehen zu lassen.
Die „Vorzüge“ der Komfortzone
Vorhin habe ich eine Komfortzone sehr negativ aussehen lassen. Auch wenn ich sie nicht für empfehlenswert halte, möchte ich dennoch nicht die Menschen schlechtreden, die sich ihre eigene Komfortzone erschaffen haben und sich in ihr wohl fühlen. Tatsächlich bringt es ja auch vermeintliche Vorteile mit sich, sich einzuschließen.
Man umgibt sich immer nur mit dem, was man auch kennt. Auf diese Weise birgt das Leben weniger negative Überraschungen, aber leider auch weniger positive. Weiterhin kann man sich in der Komfortzone vom Alltag erholen. Wenn der Stress von allen Seiten drückt, hat man eine Rückzugsmöglichkeit in seine bekannten Muster und Gewohnheiten. Hier lässt man sich nicht aus der Ruhe bringen.
Ich hoffe, dass ich dir die Komfortzone nun nicht schmackhaft gemacht habe 🙂 Denn auch, wenn man sie zeitweise zum Verschnaufen verwenden kann, fühlt man sich auf Dauer nicht wohl in ihr und ich werde dir gleich verraten, weshalb das so ist. Ich möchte dir etwas vorschlagen, das alles verändern kann: Mach die ganze Welt zu deiner Komfortzone.
Das wirklich Gute wartet außerhalb
Lass mich dich etwas fragen: Weshalb liest du diesen Blog? Und wenn wir schon dabei sind: Weshalb schreibe ich jeden Freitag einen Artikel? Es wird dich vielleicht überraschen, aber auf beide Fragen gibt es nur eine Antwort: Wir wollen etwas verändern/verbessern. Wir sind auf der Suche nach mehr, weil wir der Meinung sind, dass noch mehr in uns steckt. Es ist der Ruf des Abenteuers in uns, der uns aus der Komfortzone herauslockt.
Ein ganz einfacher Gedanke spricht für den Ausbruch aus der Komfortzone: Wenn in ihr alles perfekt wäre, würdest du dich nicht nach mehr sehnen. Die logische Konsequenz ist, dass das „Mehr“ außerhalb auf dich wartet. Es ist deine Aufgabe, hinauszugehen und es dir zu holen. Es wird keine gebratene Taube direkt in deinen Mund fliegen.
Aus alten Mustern auszubrechen und neue Wege zu gehen, ist eine Reise ins (noch) Unbekannte. Es ist verständlich, dass man sich dabei immer ein wenig unwohl und unsicher fühlt. Aber ich kann dir eins versprechen: Mit jedem neuen Eindruck, der dir gefällt (und dir wird vieles gefallen), wirst du sicherer werden. Du wirst mehr in dich selbst vertrauen und dein Hunger nach mehr wird größer werden.
Wenn du nur einen Schritt aus deinem sicheren Hafen hinauswagst, hast du den ersten Schritt gemacht, der die ganze Welt zu deiner Komfortzone macht.
Das Leben ist so umfangreich und vielfältig, dass es einfach nicht richtig ist, ewig im sicheren Hafen zu bleiben. In diesem Sinne wünsche ich dir ein schönes Wochenende.
Es ist schön, dass du dabei bist.
Michael
Titelfoto: Pixabay.com, © PublicDomainPictures
Hallo Michael, ich kann diesen Artikel nur bestätigen. Mit jedem Schritt ins Unbekannte steigt das Selbstvertrauen um ein paar Punkte. Für mich überraschend, seit ich die Komfortzone *bewusst* immer mal wieder (und immer noch zu selten) verlasse, ist die Tatsache, dass vieles überhaupt nix Schlimmes oder sogar ein echter Gewinn war. Wichtig dabei auch, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn auch mal ein Fehltritt beim Verlassen der Komfortzone rauskommt – das wird auch nicht ausbleiben. Dann hat man es aber wenigstens probiert und kann mitreden. Und für mich auch wichtig: Den Schritt wie oben erwähnt BEWUSST machen um sich selbst anzustacheln, es noch öfter zu tun. Grüße und ein schönes WE.
Hallo Sascha,
du sprichst einen sehr wichtigen Punkt an: In den allermeisten Fällen merken wir beim Verlassen der Komfortzone nicht nur, dass das Zögern unnötig war, sondern auch, dass wir tatsächlich etwas verpasst haben! Dieses „Phänomen“ findet sich in allen Bereichen der persönlichen Entwicklung wieder. Sei es beim Bewältigen von Ängsten, beim Bilden neuer Meinungen oder Entdecken neuer Leidenschaften.
Ich freue mich, dass du diese Vorzüge für dich entdeckst und wünsche dir natürlich weiterhin viele positive Erlebnisse.
Auch dir ein schönes Wochenende.
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
danke für deinen Denkanstoss in dieser Woche. Den sicheren Hafen zu verlassen bedeutet für viele Menschen auch, ihr vermeintlich sicheres Umfeld nicht verlassen zu müssen. Aber es gibt viel zu viele äußere Einflüsse, an denen wir nichts ändern können und die uns aus der Komfortzone vertreiben, wenn wir nicht darauf vorbereitet sind. Darum finde ich es besser, selbst zu handeln und den Zeitpunkt selbst zu bestimmen. Einfach mal trauen…
Ein wunderschönes Wochenende
Manfred
Hallo Manfred,
das ist ein wichtiger Punkt, da hast du Recht! Wer seine Komfortzone freiwillig verlässt, fällt nicht ins kalte Wasser, wenn er mal aus ihr herausgedrängt wird. Das Ergebnis bleibt im Endeffekt aber glücklicherweise dasselbe: Egal, wie man aus seiner Komfortzone herauskommt, man fühlt sich danach besser.
Auch dir ein schönes Wochenende.
Viele Grüße
Michael